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Nvidia liefert, der Markt staunt

Nvidia hat geliefert – und wie: Rekordumsatz, explodierendes Datacenter-Geschäft und ein Ausblick, der die gesamte KI-Industrie elektrisiert. Die neuen Zahlen zeigen: Der KI-Boom kühlt nicht ab, er beschleunigt.
Daniel Thomas Bayer
Gestern
© Nvidia
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In der Nacht hat der wertvollste Konzern der Welt, Nvidia, seine neuen Quartalszahlen präsentiert und setzt damit ein Signal, das weit über die Technologiebranche hinausreicht.

  • Der Umsatz schießt auf 57 Milliarden US-Dollar, ein kräftiges Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 62 Prozent im Jahresvergleich.

  • Der Nettogewinn steigt auf 31,9 Milliarden US-Dollar, die Bruttomarge liegt bei 73,4 Prozent und bleibt damit auf historisch hohem Niveau.

Der eigentliche Treiber ist das Geschäft, das die globale KI-Wirtschaft am Laufen hält: Das Datacenter-Segment wächst auf 51,2 Milliarden US-Dollar, ein Zuwachs von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein dieser Bereich macht inzwischen fast die gesamte unternehmerische Wertschöpfung aus – und er wächst schneller, als selbst optimistische Analysten erwartet hatten. CEO Jensen Huang bringt die Lage auf den Punkt:

Der Blackwell-Chip verkauft sich schneller, als wir produzieren können.

Nvidia-CEO Jensen Huang auf der Tech-Messe CES, 2025 © Imago

Was zwischen den Zeilen steht, ist mindestens so wichtig wie die Zahlen selbst: Nvidia baut nicht nur Chips, es baut eine weltweite KI-Infrastruktur.

  • OpenAI bestellt mindestens zehn Gigawatt neuer Nvidia-Systeme.

  • Anthropic startet erstmals voll auf Nvidia-Infrastruktur und sichert sich ein Gigawatt Compute-Leistung.

  • Microsoft, Google und Oracle bauen ihre amerikanischen KI-Fabriken mit Hunderttausenden GPUs aus.

  • Großbritannien und Südkorea planen mit Nvidia jeweils nationale KI-Supercluster.

  • In Arizona entsteht die erste Blackwell-Waferproduktion auf US-Boden – ein industriepolitischer Meilenstein.

Hinzu kommen technologische Sprünge: neue Supercomputer (Solstice, Equinox), Rubin-CPX-Chips, NVQLink für Quantenunterstützung, BlueField-4 fürs Rechenzentrumsbetriebssystem und eine ganze Reihe neuer Benchmarks, die Nvidia in nahezu allen Kategorien an die Spitze setzen.

Der Ausblick fällt entsprechend selbstbewusst aus: Für das laufende Quartal kalkuliert Nvidia mit 65 Milliarden US-Dollar Umsatz, gestützt von weiter steigenden Bestellungen der Hyperscaler-Chips. Die Bruttomarge soll auf bis zu 75 Prozent steigen. Das ist nicht nur Optimismus, sondern Ausdruck der Marktmacht, die Nvidia inzwischen aufgebaut hat.

Eine Infografik mit dem Titel: Nvidia zeigt, dass der KI-Boom noch kein Ende hat

Entwicklung der Nvidia-Aktie in den vergangenen 30 Tagen, in US-Dollar

Der Befund dieses Abends: Nvidia verkauft nicht nur Chips, sondern die neue Schlüsselressource der Weltwirtschaft: Rechenleistung.

Nvidia: Noch lange Spitzenreiter

Vor den Quartalszahlen: Acht Gründe, warum Nvidia mehr ist als eine Hype-Aktie.

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Veröffentlicht in The Pioneer Expert von Fabian Westerheide.

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