Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach seinem Besuch in der umkämpften Region Kursk die Schaffung einer Pufferzone in dem Gebiet „entlang der Grenze“ zur Ukraine angekündigt. Kiew wies den Vorschlag schnell entschieden zurück.
Worum geht es? Zwei Kriegsparteien können vereinbaren, bestimmte Gebiete als Pufferzone zu deklarieren – dort darf dann keine der Parteien militärische Handlungen durchführen.
Rückblende: Im August 2024 rückten ukrainische Truppen erstmals aus der Defensive hervor: Sie marschierten in die russische Region Kursk ein. Im April 2025 erklärte Putin die Region schließlich für zurückerobert – was Selenskyj jedoch umgehend als unwahr deklarierte. Er betonte mehrfach, dass seine Truppen noch immer Stellungen in Kursk sowie in der benachbarten Region Belgorod hielten.
Die dortigen Angriffe begründete Selenskyj damit, dass Kiew sich dadurch in eine bessere Verhandlungsposition bringen könne.
Selenskyj verleiht ukrainischen Soldaten Ehrenmedaillen für ihren Einsatz in Kursk. © dpaDass Putin nun ausgerechnet in dieser Region eine Pufferzone einrichten möchte, erscheint als taktischer Schachzug: So kann er sich als um einen Frieden bemüht inszenieren, während er sich ansonsten Verhandlungen um eine Feuerpause, geschweige denn einen langfristigen Frieden, in den Weg stellt.
Wo genau die Pufferzone verlaufen und wie tief sie in ukrainisches Staatsgebiet reichen soll, hat Putin nicht spezifiziert. Er sagte lediglich:
Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange.
Klare Absage aus Kiew: Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sah in Putins Vorschlag einen Beweis für dessen Desinteresse an einem echten Frieden und wies ihn entschieden zurück. Auf X schrieb er:
Diese neuen aggressiven Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass Putin der einzige Grund für das anhaltende Töten ist und bleibt.
Auch Ministeriumssprecher Heorhij Tychyj forderte, dass Putin „die Pufferzone auf eigenem Gebiet errichten“ könne.