Zu dem Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin und der europäischen Vorbereitung darauf spricht Dagmar Rosenfeld im Pioneer-Podcast mit Unions-Fraktionsvize Norbert Röttgen. Er leitete sieben Jahre lang den Auswärtigen Ausschuss im Bundestag. Drei Fragen und drei Antworten:
The Pioneer: Die Kollegen von Politico berichten, Trump habe sich bei dem Gespräch mit den Europäern am Mittwoch offen für amerikanische Sicherheitsgarantien für die Ukraine gezeigt, allerdings nicht im Rahmen der Nato. Was wissen Sie darüber?
Norbert Röttgen: Ich kann nur sagen, dass die europäische Seite mit dem Gespräch mit Donald Trump ausgesprochen zufrieden war. Damit ist das geleistet worden, was die Europäer leisten konnten, nämlich eine Übereinstimmung mit Trump über die Gesprächsziele mit Putin zu finden.
Norbert Röttgen bei einer Rede im Deutschen Bundestag, 24.06.2025 © ImagoBei einer Pressekonferenz hat Trump erklärt, er werde bei dem Treffen mit in Alaska keinen Deal schließen, also nicht über Gebietsabtretungen entscheiden. Wie viel geben Sie auf diese Worte?
Ich halte es für sehr realistisch, dass Trump nicht vorhat unmittelbar ein Abkommen mit Putin zu schließen. Dann würde er nämlich ,ownership' – wie er sagen würde – über diesen Prozesse übernehmen. Daran hat er kein Interesse. Sein Interesse ist es einen Waffenstillstand herbeizuführen, Frieden zu schaffen, um Friedenspräsident zu werden.
Glauben Sie, dass Putin bereit für eine Waffenruhe ist?
Definitiv nicht. Bei diesem Punkt sollte und kann man Putin glauben – das sagt er ja auch. Er hat auch die europäische Position, einen Waffenstillstand zur Bedingung für irgendwelche Verhandlungen zu machen, zurückgewiesen. Nein, Putin glaubt, diesen Krieg gewinnen zu können. Er hat diesen Krieg begonnen, um die Ukraine auszulöschen und Russland wieder zu einem Imperium zu machen.
Dr. Norbert Röttgen auf der Pioneer One © Anne HufnaglWie Röttgen außerdem auf die Lage in Nahost und Friedrich Merz' Entscheidung über den Waffenstopp blickt, hören Sie hier.