{"data":{},"content":[{"data":{},"content":[{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Pioneer:","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" Lassen Sie uns mal eine Bestandsaufnahme wagen. Wie schätzen Sie die Lage momentan ein? Wie stehen die Kriegsparteien gerade zueinander?","nodeType":"text"}],"nodeType":"paragraph"},{"data":{},"content":[{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Sönke Neitzel:","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" Wir sind in einem Abnutzungskrieg, das ist für jeden offensichtlich. Und ","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Russland","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" schafft es weiter, immer Druck auf die","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":" Ukraine","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" auszuüben und langsam vorzurücken. Das ist ein bisschen wie im Ersten Weltkrieg. 100 Meter mal ein Kilometer mit sehr hohen Verlusten auf der eigenen Seite. Und wir als Beobachter fragen uns – wie lange halten die Kriegsparteien das eigentlich noch aus? Das kann man sich bei Russland fragen – der Einsatz der nordkoreanischen Soldaten, was hat das zu bedeuten? Das kann man sich auch bei der Ukraine fragen. Wie lange hält die Ukraine das noch aus? Ist dieser Siegesplan von ","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Selenskyj","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" nicht eigentlich ein verzweifelter Hilfeschrei, die Sache zu beenden? Wir haben hier Debatten um Waffenstillstand. Keine von beiden Seiten hat wirklich so einen militärischen Vorteil, dass man jetzt ein Ende der Kämpfe in den nächsten Monaten erwarten könnte. Bedeutet das einen endlosen Krieg? Kein Krieg ist wirklich endlos. Wie kann dieser Krieg beendet werden? Das sind die großen Fragen.","nodeType":"text"}],"nodeType":"paragraph"},{"data":{"target":{"metadata":{"tags":[],"concepts":[]},"sys":{"id":"N4kulcxDWIN2GdqLcrTdB","type":"Entry","createdAt":"2024-10-25T14:06:15.790Z","updatedAt":"2024-10-25T14:06:15.790Z","publishedVersion":9,"revision":1,"contentType":{"sys":{"type":"Link","linkType":"ContentType","id":"imageWithMeta"}},"locale":"de"},"fields":{"id":"SW1hZ2VXaXRoTWV0YS1ONGt1bGN4RFdJTjJHZHFMY3JUZEJfX18zMjMyMTdmNjQzYzNlM2YxZmU3NTMyZTcyYWMwMWJiMDc0OGM5N2Jl","url":"//image-service.thepioneer.de/show/mj324dykhxwi/6YXSwy8ZbvKCujs3aEsIWT/6dc9b3794209333eec2f19ab8cfc21fc/488522717.jpg","preview":"","width":2970,"height":1940,"assetId":"6YXSwy8ZbvKCujs3aEsIWT","link":null,"copyright":"picture alliance","title":"Kim Jong-Un vor der Landkarte ","caption":"Kim Jong-Un spricht mit während eines Besuchs im Hauptquartier des 2. Korps der nordkoreanischen Armee mit Offizieren. ","description":"","alt":"Kim Jong-Un spricht mit während eines Besuchs im Hauptquartier des 2. Korps der nordkoreanischen Armee mit Offizieren. ","fileSize":2641928,"contentType":"image/jpeg"}}},"content":[],"nodeType":"embedded-entry-block"},{"data":{},"content":[{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Pioneer:","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" Sie haben eben die nordkoreanischen Truppen angesprochen, die auf einmal auf russischem Boden sein sollen. Ist das ein Zeichen dafür, dass ","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Putin","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" tatsächlich Probleme beim Rekrutieren von Soldaten hat?","nodeType":"text"}],"nodeType":"paragraph"},{"data":{},"content":[{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Neitzel:","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" Erst mal wissen wir nichts. Also wir wissen wohl, dass diese Soldaten Russland angekommen sind, aber interne Kenntnisse sind zumindest öffentlich nicht frei verfügbar. Ich würde sagen, es gibt zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist, Putin gehen die Soldaten aus – eher unwahrscheinlich, weil er Aufrüstungspläne hat, die russischen Streitkräfte in den nächsten Jahren auf 1,5 Millionen Mann zu erhöhen. Wir sprechen jetzt über 10.000 nordkoreanische Soldaten. Die machen da keinen großen Unterschied. ","nodeType":"text"}],"nodeType":"paragraph"},{"data":{},"content":[{"data":{},"marks":[],"value":"Die andere Lesart ist, dass er einen Deal mit ","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"Nordkorea","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" hat, bestimmte Waffentechniken an Nordkorea zu liefern. Russland verfügt immer noch über Hightechfähigkeiten, die zum Beispiel ","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[{"type":"bold"}],"value":"China","nodeType":"text"},{"data":{},"marks":[],"value":" nicht hat. Und dafür kriegt er nicht nur Munition, sondern auch Soldaten. Und wenn 10.000 – wenn sie wirklich an die Front kommen – Nordkoreaner sterben, ist das für Putin besser, als wenn 10.000 Russen sterben. Und da auch die nordkoreanische Armee riesengroß ist – sie ist eine der größten auf dieser Welt –, ist das vielleicht einfach ein Deal, der für beide Parteien Sinn macht. Wir müssen jetzt erstmal sehen, wie effizient die Unterstützung aus Nordkorea ist. 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Umgerechnet in Kaufkraft investieren die Russen vielleicht genauso viel wie alle Europäer zusammen in ihr Militär. Die Russen sind aber nicht zwei Staaten, sondern nur ein Staat. Da wird von Effizienz und Hochrüstung gesprochen. Und zwar in einem Ausmaß, dass Russland mehr Artilleriegranaten, Drohnen, Raketen produziert, als sie im Ukrainekrieg eigentlich benötigen. Und die Angst auf westlicher Seite ist – warum machen sie das? Ist das nicht möglicherweise eine Vorbereitung für einen nächsten Step? Das weiß keiner. 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