VW-Konzern

Stühlerücken im Porsche-Vorstand

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 © DPA

Die VW-Tochter Porsche baut ihren Vorstand um und will damit den angekündigten „Generationswechsel” in der Konzernleitung fortführen.

Wer kommt, wer geht? Zum 19. August 2025 übernimmt Vera Schalwig (45) das Ressort Personal und Sozialwesen – bislang unter der Führung von Andreas Haffner (59). Ebenfalls Mitte August übernimmt Joachim Scharnagl (49) – bislang Leiter Personalwesen am Stammsitz in Zuffenhausen – das Ressort Beschaffung von Barbara Frenkel (62). Neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender soll ab Juli Michael Steiner (60) werden.

Das Stühlerücken ist für die Anleger ein gutes Zeichen. Sie erwarten eine lang ersehnte Lösung für die Doppelfunktion von VW-und Porsche-CEO Oliver Blume. Immer wieder sorgt die Doppelrolle bei den Hauptversammlungen für Frust bei den Aktionären. Der Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Deka, Ingo Speich, bei der Hauptversammlung 2023:

Auch der Tag von Herrn Blume hat nur 24 Stunden. Diese Zeit reicht nicht aus, um zwei hochkomplexe und vor großen Herausforderungen stehende Dax-Konzerne zu führen.

Die Zahlen sprechen für sich: Seit Blume im September 2022 zu seiner Funktion als Porsche-CEO (im Amt seit 2015), den VW-Vorstandsvorsitz übernahm, steht die Vorzugsaktie von VW knapp 27 Prozent im Minus, die von Porsche (seit der Börsenlistung Ende September 2022) bei minus 40 Prozent.

Hohe Erwartungen: Der Umbau des Vorstands könnte der Vorbote für eine nachhaltige Umstrukturierung des Konzerns sein – inklusive CEO-Lösung. Sollte der Konzern das wirklich beabsichtigen, bietet sich für die Verkündung die Hauptversammlung am 21. Mai an. Die Porsche-Aktie legte im Tagesverlauf zwischenzeitlich um mehr als drei Prozent zu.

Schwere Zeiten: Die neuen Vorstandsmitglieder müssen in jedem Fall krisenfest sein. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sank der Konzernumsatz um knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8,86 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank um 40,6 Prozent auf 760 Millionen Euro und die operative Umsatzrendite brach von 14,2 Prozent auf 8,6 Prozent ein.

Eine Infografik mit dem Titel: Porsche: Schwere Zeiten

Operativer Gewinn von Porsche jeweils im ersten Quartal, in Milliarden Euro

Pioneer Editor, Stv. Redaktionsleiter Pioneer Briefing Newsletter