Zölle: Wer muss zittern, wer ist sicher?

Kathrin Kessler
01.08.2025
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Fristende: Heute endet die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist, innerhalb derer die Handelspartner der USA einen Deal mit ihm schließen konnten – ursprünglich sollten damit auch neue US-Zölle in Kraft treten. Doch in letzter Minute verschob die US-Regierung deren Start per Dekret auf den 7. August, um den betroffenen Ländern mehr Zeit für die Umsetzung zu geben.

Vorerst in Sicherheit wähnen können sich neun Länder bzw. Handelszonen, mit denen Trump bereits einen Deal geschlossen hat, darunter die EU, Großbritannien und Japan.

Trump verkündet am „Liberation Day“ im Rose Garden weltweite Zölle, 02.04.2025 © Imago

Schwebezustand: Mit der Mehrheit der Handelspartner gibt es zwar noch keinen Deal – sie haben auch keinen Brief mit einer Zollandrohung erhalten. Dafür finden sich nun einige im Annex des neuen Dekrets wieder – unter anderem Taiwan, einer der engsten Handelspartner der USA, mit einem Zollsatz von 20 Prozent. Andere, wie Australien und Neuseeland, stehen nicht auf der 68 Länder umfassenden Liste und unterliegen demnach zunächst dem Basiszoll von zehn Prozent.

Noch im Streit mit den USA befinden sich Indien, Kanada und Brasilien. Der Nachbar im Norden sieht sich mit Zöllen in Höhe von 35 Prozent konfrontiert. Am Mittwoch hatte Trump angekündigt, auch Indien mit 25 Prozent Zöllen zu belegen – vor allem, weil das Land neben China die meiste Energie aus Russland beziehe.

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