Krieg in der Ukraine

Russland will viertägige Waffenruhe im Mai

Teilen
Merken
 © Imago

Forderung aus Russland: Vom 8. bis zum 11. Mai sollen die Waffen im Ukraine-Krieg ruhen. Dieser Vorschlag Russlands geht aus einer Mitteilung des Präsidialamts in Moskau hervor. Aber: Sollte die Ukraine sich nicht daran halten, werde Russland reagieren.

Russland sei bereit zu Friedensgesprächen ohne Vorbedingungen.

Der Anlass: Die Waffenruhe erfolge aus „humanitären Gründen“ zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kreml. Auch die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs biete Anlass für die Waffenruhe.

Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Gespräch im Vatikan, 26.04.2025 © dpa

Zuvor: Am Samstag hat sich am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus im südlichen Seitenschiff des Petersdomes ein möglicherweise historischer Moment abgespielt. Erstmals seit dem Eklat im Weißen Haus haben sich US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Viele historische Ereignisse gerinnen in dem einen Bild. Der Kniefall von Willy Brandt, die Handreichung von Kohl und Mitterrand. Auch das Bild von Trump und Selenskyj – zwei Stühle im Vatikan – könnte in die Geschichtsbücher eingehen.

Helmut Kohl und Francois Mitterrand, Verdun, 22.09.1984 © Schulze-Vorberg, Richard

Selenskyj zeigte sich nach dem knapp 15-minütigen Treffen zuversichtlich: „Wir hatten Zeit, viel unter vier Augen zu besprechen. Wir hoffen auf ein Ergebnis aus all dem, was gesagt wurde. Das Leben unserer Leute schützen. Ein vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand. Ein verlässlicher und dauerhafter Frieden, der eine Wiederholung des Krieges verhindert.“

Nach dem Treffen zeigte auch Trump sich kritischer gegenüber seinem Konterpart in Moskau als gewöhnlich. Erstmals übte er auch Druck auf Russland aus. Auf Truth Social schrieb er: „Es gab keinen Grund für Putin, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer zu schießen. Es gibt mir zu denken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt, und dass man mit ihm anders umgehen muss, durch Banking' oder „Sekundärsanktionen“? Zu viele Menschen sterben!!!“

Der Ärger hält an: Einige Tage später brachte Trump erneut seine Enttäuschung über Wladimir Putin zum Ausdruck. „Ich will, dass er aufhört, Raketen abzufeuern, sich hinsetzt und einen Deal macht“, sagte Trump beim Verlassen seines Golfclubs. Auf die Frage, was er tun würde, sollte Russland seine Angriffe nicht einstellen, deutete er erneut weitere Sanktionen gegen Russland an und sagte:

Ich habe eine Menge Dinge, die ich tun kann.

Fazit: Die größte Gefahr, aber zugleich größte Chance für Kiew ist Trumps erratischer Charakter. Während er einst noch die Ukraine mehr oder weniger an den russischen Aggressor verschenken wollte, könnte er schon bald wieder zu ihrem größten Hoffnungsschimmer werden. Die angekündigte Waffenruhe könnte ein erstes Aufatmen sein, vielleicht sogar der Anfang vom Ende.

Pioneer Editor, Stv. Redaktionsleiter Pioneer Briefing Newsletter