Die Diskussion um die Brandmauer in der Union nimmt Fahrt auf: Der ehemalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und der konservative Intellektuelle Prof. Andreas Rödder fordern im Stern eine Neubewertung des Unionskurses gegenüber der AfD.
Tauber warnt: Man dürfe „nicht jedes Thema in Abhängigkeit von der AfD debattieren“, da die „derzeitige Stigmatisierung“ der Partei nur nütze. Statt der Brandmauer brauche es „eine neue Politik der roten Linien“, die es ermögliche, Beschlüsse zu fassen, „denen die AfD zustimmt“, ohne dass sofort „die Nazikeule geschwungen wird“.
Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber © dpaBrisant: Tauber war Generalsekretär unter Angela Merkel, die auch in jüngster Zeit immer wieder für den Erhalt der Brandmauer argumentierte.
Auch Rödder und zu Guttenberg sprechen sich für eine kontrollierte Öffnung aus. Rödder plädiert für „Gesprächsbereitschaft diesseits der Brandmauer“, wenn die AfD „rote Linien einhält und sich klar von rechtsextremen Positionen und Figuren abgrenzt“. Zu Guttenberg sieht in einer inhaltlichen Auseinandersetzung den besseren Weg zur Schwächung der AfD:
Entzauberung gelingt nicht durch Boykott.
Prof. Rödder war der Erste, der die Brandmauer durch ein Konzept der roten Linien ersetzt sehen will. In einem Exklusiv-Beitrag für The Pioneer hat er seine Vorstellungen ausführlich beschrieben.