Hannah Arendt: Über das Böse, über das Leben und Lieben
Kulturredakteurin Pia von Wersebe im Gespräch mit Arendt-Biograf Prof. Thomas Meyer
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Während der Ruhm manch anderer Denker des 20. Jahrhunderts verblasst, gewinnt Hannah Arendt weiter an Bedeutung. Warum? Weil ihr Denken nach vorne drängt, ins Handeln, in die Zukunft.
Jeder neue Mensch, sagt sie, steht für die Möglichkeit, das Bestehende zu durchbrechen. Und die Tatsache, dass neue Menschen geboren werden, ist Voraussetzung für das Handeln und Gestalten der Lebenden – darin begründet sich, was wir Politik nennen: Sie entsteht nicht in Theorien, Parlamenten oder Machtapparaten, sondern zwischen Menschen, im Sprechen und Handeln. Dazu fragt sie: Was treibt uns zum Handeln? Kennt der Mensch sich selbst? Und was macht uns blind?
In diesem Pioneer Briefing Spezial spricht Pioneer-Kulturredakteurin Pia von Wersebe mit Prof. Thomas Meyer. Meyer ist Philosoph, lehrt an der Ludwig-Maximilian-Universität in München und hat eine viel beachtete Biografie über Hannah Arendt geschrieben.
Im Zentrum ihres Gesprächs steht Arendts Begriff des extremsten Bösen, das laut Arendt nicht radikal, sondern banal ist. Dabei eröffnet sich ein anderer Blick auf Arendt – einer, der das Denkgebäude nicht losgelöst vom Leben betrachtet. Es geht um ihre Schärfe und Verletzlichkeiten, um ihre Freundschaften und Alltägliches – um ein bewegtes Leben.