fünf Jahre seines Lebens verbringt ein Mensch in Träumen – ziemlich viel Zeit dafür, dass wir sie höchstens als flüchtige Rätsel erinnern.
Edward Hopper: Nighthawks, auf deutsch: Nachtschwärmer © imagoIm Traum betrat ich eine geräumige, wenn auch ziemlich trübe, in grünlichem Licht schwimmende Kaschemme. Es war ein unterirdischer Schauplatz, ein Etablissement, buchstäblich zum Abtauchen –
Im Wachsein können wir einen Traum rekonstruieren. Doch was uns im Traum widerfährt, ist derart anders strukturiert als die Sprache, die uns wach dazu dient, mit unserer Umwelt zu interagieren, dass wir Träume nur schemenhaft beschreiben oder gar durchblicken können.
Die Sprache des Traumes liegt nicht in Worten, sondern unter ihnen.
Ob wir sie nun mehr oder weniger verstehen – man ahnt: Unsere Träume haben etwas mit uns zu tun, sie gehen uns etwas an.
Um dieses nebelige Thema zu lichten, habe ich den Psychoanalytiker und Traumforscher Prof. Christian Rösler in den Achten Tag eingeladen. Er sagt, wer sich mit seinen Träumen beschäftigt, wird begreifen, dass da noch ein anderer Autor in uns ist, der mit an der Erzählung schreibt, die wir unser Leben nennen.
Sich mit seinen Träumen zu beschäftigen bedeutet, mit diesem Autor in Dialog zu treten, sich von ihm inspirieren oder auch korrigieren lassen.
Wir sprechen darüber, was unsere Träume über uns erzählen können – und was nicht, wir analysieren unterschiedliche Arten von Träumen, wir sprechen über ihr politisches Potenzial und auch darüber, wie die Menschen früher geträumt haben, als das Leben noch viel langsamer war.
Und was hat es eigentlich mit Albträumen auf sich? Welche Menschen neigen besonders dazu und wie kann man konstruktiv mit ihnen umgehen? Mit Prof. Michael Schredl, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors Mannheim, habe ich das Thema Träume noch vertieft und über Albträume und Schlafwandler gesprochen.
Außerdem hat mir Emma Peters von der Universität Bern erzählt, wie es ist und wie man lernt, seine Träume selbst zu steuern, sodass man Traumzeit als Extra-Lebenszeit erfährt.
Aus diesen Gesprächen ist ein Text entstanden, den Sie hier lesen können:
Alev ist zurück in Berlin und freut sich auf ihre nächsten Gesprächspartner. Den Schwung aus dem Urlaub hat sie genutzt und gleich dieses Kalenderblatt im Podcast-Studio aufgehangen.
Ich wünsche Ihnen eine fröhliche Woche –
Bis bald,
Ihre