Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat geliefert und senkt die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent. Doch begleitet wurde dieser Schritt unter sichtbarem Knirschen im geldpolitischen Getriebe. Erstmals seit 2019 gab es drei Gegenstimmen im Ausschuss.
Zwei Mitglieder wollten überhaupt nicht senken.
Ein drittes plädierte für einen deutlich größeren Schritt um 50 Basispunkte.
Die Kernbotschaft des Abends lautet: Die Fed traut der Wirtschaft mehr zu und hebt die BIP-Prognose für 2026 von 1,8 auf 2,3 Prozent an. Gleichzeitig bleibt die Inflation zu hoch. Für 2026 werden 2,4 Prozent erwartet. Das ist nahe am Ziel, aber noch nicht im gewünschten Korridor.
Zwischen diesen Kräften sucht Fed-Chef Jerome Powell die richtige Dosis aus Lockerung und Zieltreue. Gleichzeitig wird die Aufgabe nicht einfacher, denn die Meinungen innerhalb der Fed sind tief gespalten. Der Markt geht dennoch von einer Zinssenkung im Jahr 2026 und einer weiteren 2027 aus. Die Erwartungshaltung bleibt also expansiver als die offizielle Linie der Notenbank.
Der Fed-Chef kommentiert die Entscheidung:
Wir sind gut positioniert, abzuwarten und zu beobachten, wie sich die Wirtschaft weiterentwickelt.
Mit diesem Satz signalisiert Powell faktisch eine Pause im Januar. Er stellt klar, dass die Fed nach drei schnellen Senkungen erst wieder auf frische Daten wartet, bevor sie den nächsten Schritt wagt.
Die Märkte reagierten prompt: Der S&P 500 sprang um 0,8 Prozent nach oben. Der Index für Mittel- und Kleinunternehmen, Russell 2000, erreichte sogar ein Rekordhoch bei 2.563 Punkten. Der Tech-Index Nasdaq stieg um 0,5 Prozent. Gleichzeitig rechnen Anleger mit weiteren Zinsschritten in 2026 und einem weiteren in 2027.
Die Botschaft der Märkte lautet: Die Fed mag vorsichtig sein. Aber die Investoren preisen bereits eine geldpolitische Zukunft ein, die expansiver aussieht als das, was Powell in Aussicht stellen will.