Neue Bundesregierung

Merz: Küsse in Paris, Ärger in Warschau

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 © dpa

Küsschen in Paris: Friedrich Merz trifft im Élysée-Palast ein, wo ihn der französische Präsident Emmanuel Macron herzlich begrüßt und sie unter vier Augen zu Mittag essen. Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte Merz:

Wir werden der deutsch-französischen Freundschaft neuen Schwung verleihen und wir werden unsere Zusammenarbeit auf allen Ebenen weiter vertiefen.

Nicht das letzte Gespräch: Besonders in Verteidigungs- und Rüstungsfragen wollen Deutschland und Frankreich künftig enger als bisher zusammenarbeiten und kündigen Gespräche über einen Nuklearschirm an – ausdrücklich als Ergänzung zum atomaren Schutzschild der USA.

Ärger in Warschau: Bei seinem nächsten Stopp in Polen wird Merz etwas weniger herzlich empfangen. Die Ankündigung seines Innenministers Alexander Dobrindt, Asylbewerber künftig an der Grenze zurückweisen zu wollen, sorgt dort für Ärger. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz sagte Ministerpräsident Donald Tusk:

Wenn jemand eine Kontrolle an der polnischen Grenze einführt, wird Polen auch eine solche Kontrolle einführen. Und das macht auf lange Sicht einfach keinen Sinn.

Frustration auch mit Trump: Nachdem Merz am Tag seiner Wahl keine Glückwünsche aus Washington erhalten hatte, kritisierte er die „absurden Betrachtungen der Bundesrepublik Deutschland“ seines amerikanischen Amtskollegen. Aus der deutschen Innenpolitik müsse sich die US-Regierung „heraushalten“.

Erleichterung kam dann vom US-Vizepräsidenten JD Vance, der Merz im Namen seines Chefs Glückwünsche übermittelte. Bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz in der US-Hauptstadt sagte Vance:

Ich möchte natürlich im Namen des Präsidenten unsere Glückwünsche an Kanzler Merz aussprechen.

In den kommenden Tagen werde die US-Regierung ein Gespräch mit dem neuen Regierungschef führen. Vance:

Wir freuen uns darauf.