China

Merz und Xi telefonieren: „Beziehung in neue Entwicklungsphase führen“

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Das erste Telefonat zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping ist beendet. Was Merz wollte:

  • Dass China, das als der größte Unterstützer Russlands im Ukraine-Krieg gilt, dort eine Waffenruhe unterstützt und

  • dass sie die deutsch-chinesische Handelsbeziehung in Bezug auf fairen Wettbewerb verbessern.

Was er bekam: Optimistische, aber unkonkrete Vereinbarungen. Oder wie Regierungssprecher Stefan Kornelius es formulierte: Die beiden Regierungschefs hätten sich darauf geeinigt, „ihren direkten Austausch bald fortzusetzen, um die deutsch-chinesische Zusammenarbeit weiterzuentwickeln“.

Xi Jinping und Wladimir Putin bei einer Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Sieges von Russland über Nazi-Deutschland am 8.5. in Moskau. © imago

Bemerkenswert selbstbewusst: In der Stellungnahme der chinesischen Seite zu dem Telefonat wurde das Thema Ukraine nur am Rande erwähnt. Auch Xi betonte die deutsch-chinesische Partnerschaft in Zeiten globaler Unruhe:

China ist bereit, gemeinsam mit Deutschland ein neues Kapitel in ihrer umfassenden strategischen Partnerschaft aufzuschlagen, die Beziehungen zwischen China und der EU in eine neue Entwicklungsphase zu führen und zum stabilen Wachstum der Weltwirtschaft beizutragen.

Merz hingegen betonte die Bedeutung von fairem Wettbewerb und Reziprozität, wie Kornelius erklärte. Die Zölle von US-Präsident Donald Trump erwähnte keiner von beiden.

Zwischen den Zeilen ließ Xi Merz außerdem spüren, dass China sich als dessen Partner mindestens auf Augenhöhe verstehe: Man „freut sich über Deutschlands Entwicklung und Wohlstand“, hieß es.

Damit wird klar: Der alte europäische Blick auf China als sich noch entwickelndes „Schwellenland“ deckt sich nicht mehr mit dem chinesischen Selbstverständnis – und das vermutlich zu Recht.

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